Wildbienen – wie du ihnen helfen kannst

Es ist dringend nötig, dass wir uns um die Wildbienen kümmern, denn sie sind stark bedroht. Gleichzeitig ist ihre Existenz auch für uns Menschen überlebensnotwendig. Deshalb schreibe ich heute über (Wild-)Bienen.

Wenn wir die Bienen nicht hätten, wäre es nichts mit einer üppigen Ernte im Garten. Die Geschichte von den Bienchen und den Blümchen ist alt – und jeder kennt sie. Schließlich geht es um die Entstehung von Leben. Dennoch wissen nur die wenigsten über den enormen Einfluss des kleinen Insekts auf das Leben des Menschen.

Wie lebt eine Biene überhaupt?

Bienen brauchen den Nektar der Pflanze als Nahrung zum Überleben – Pflanzen brauchen einen Bestäuber, um ihre Pollen zu verbreiten und sich so zu vermehren.

Grob unterscheiden müssen wir zwischen den staatenbildenden Honigbienen und den solitär lebenden Wildbienen, zu denen auch die Hummeln gehören. Im Gegensatz zu den Honigbienen haben die Wildbienen keine Gruppe, die sich berufsmäßig um sie kümmert. In Deutschland sind 585 Wildbienenarten nachgewiesen, von denen zurzeit mehr als 30 Arten als vom Aussterben bedroht auf der Roten Liste stehen. Fast 200 sind gefährdet, auf der Vorwarnliste sind etwas mehr als 40 Arten notiert.  

Warum sind Wildbienen gefährdet?

Pestizide: In der konventionellen Landwirtschaft werden in großem Stil Insektenvernichtungsmittel eingesetzt. Diese Mittel treffen nicht nur Schädlinge, sondern auch nützliche Insekten.

Fehlende Nistplätze: Viele Wildbienen-Arten nutzen zum Beispiel Pflanzenstängel in Blumenwiesen. Doch selbst dort, wo solche Wiesen noch gedeihen, fallen sie im Spätsommer oft dem Mäher zum Opfer. Manche Wildbienenarten nisten auch unterirdisch, doch auf landwirtschaftlich genutzten Flächen haben sie dazu keine Chance. 

Fehlende Nahrung: Es gibt immer weniger unberührte Landschaft, wo Wildbienen Futter für sich und ihre Brut finden.

So wird dein Balkon oder Garten um Insektenparadies

Wildbienen und andere Insekten brauchen möglichst viele Blüten. Jeder Einzelne kann dabei viel für den Insektenschutz tun. Wir können unsere Gärten oder auch Balkone so bepflanzen und gestalten, dass sie ein wertvoller Lebensraum für die bedrohten Wildbienen werden. 

Viele Blumen sind bienenfreundlich. Manche jedoch weniger als andere, denn sie locken die Bienen durch ihren Duft zwar an, bieten ihnen aber keinen Nektar oder Pollen, von denen die Bienen sich ernähren können. So zählen zum Beispiel Geranien nicht zu den Balkonblumen für Bienen.
Bei der Auswahl der Balkonpflanzen sollten drei Grundregeln beachtet werden. Auf diese Weise lässt sich sicherstellen, dass die Blütenpracht auch den Bienen Nahrung bietet.

1. Sortenvielfalt statt Monokultur
Wichtig ist es, verschiedenste heimische Blumen zu pflanzen, um den Bienen so eine reichhaltige Auswahl an Nahrungsquellen anzubieten. Viele Wildbienenarten sind auf bestimmte Pflanzen spezialisiert und fliegen nur diese auf der Pollen- und Nektarsuche an. Es gilt daher: Je vielfältiger das Pflanzenangebot ist, desto besser für die Bienen!

2. Auch Bienen brauchen regelmäßige Mahlzeiten
Indem sowohl früh, mittel, als auch spät blühende Arten angepflanzt werden, sorgt man dafür, dass die Bienen das ganze Jahr über Nahrung finden. Beete und Blumenkästen sollten Blumen, Kräuter und Stauden beherbergen, die vom Frühjahr bis in den späten Herbst blühen, denn gerade außerhalb des Sommers haben Bienen sonst oft Schwierigkeiten, Nahrung zu finden.

3. Nicht alles, was schön ist und duftet, schmeckt auch
Nur Pflanzen mit ungefüllten Blüten stillen den Hunger unserer Bienen. Gefüllte Blumensorten, wie z.B. Geranien, gezüchtete Dahlien oder Garten-Chrysanthemen, sind zwar dekorativ und versprechen durch ihren Duft leckeren Nektar und Pollen, bieten aber in der Tat keine oder nur wenig Nahrung für die Bienen.

Wer sich gerne an einer bunten Blütenpracht auf seinem Balkon erfreut, der kann in größeren Kübeln oder breiten Balkonkästen Wildblumenmischungen aussäen. Diese schmecken den Bienen, machen optisch einiges her und schonen meist auch den Geldbeutel, da sie nicht allzu teuer sind. 

Heimische Blumen und Stauden sowie Kräuter wie Lavendel, Thymian und Oregano sind die besten Nahrungsquellen für Insekten. Eine Königskerze zum Beispiel ernährt 80 verschiedene Insektenarten. Damit im eigenen Garten ein Biotop entstehen kann, braucht es eine gewisse Unordnung. Wenigstens auf ein paar Quadratmetern sollte daher selten gemäht und Wildpflanzen stehen gelassen werden. Tipps für eine insektenfreundliche Garten- und Balkongestaltung liefert auch das Netzwerk Blühende Landschaft

Insektenhotels oder mit Sand gefüllte Kübel können Nützlingen wie Wildbienen helfen, einen geeigneten Lebensraum im heimischen Garten zu finden. Der NABU erklärt wie du einfach dein Insektenhotel selber bauen kannst.

Jeder einzelne kann einfach einen Beitrag zum Überleben der Bienen leisten.

 Mach mit und helfen unseren Bienen beim (Über-)Leben.

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