Loslassen

Was Loslassen mit nachhaltig leben zu tun hat…

»Wenn ich bin, der ich bin, und nicht, was ich habe, kann mich niemand berauben oder meine Sicherheit und mein Identitätsgefühl bedrohen. Mein Zentrum ist in mir selbst.«
Erich Fromm

Ist es nicht eine schöne Idee, dass sich hinter der „Leere“ alle Antworten auf die großen Fragen unseres Lebens verbergen? Leere zuzulassen, bedeutet dass du dir Spielraum für geistige Freiheit gibst. Geistige Freiheit wiederum kann Klarheit und neuen Perspektiven ans „Licht“ bringen und damit kannst du dich auf den wesentlichen Themen widmen.

Was ist die Voraussetzung für die „Leere“? Ganz einfach: Loslassen. 

Das Loslassen von Dingen kann sich unglaublich befreiend anfühlen. Im Inneren und Äußeren. Nicht selten fängt nämlich mit dem Entrümpeln materieller Gegenstände auch ein Loslassen im Inneren an, denn es bietet die Chance, sich mit der Frage auseinanderzusetzen: Wer bin ich und wer will ich sein?

Denn wenn du alles loslässt, was nicht mehr zu dir passt, schaffst du Energie, Zeit und Raum für das, was du wirklich bist und willst. Probier es einfach aus!

In dem Beitrag erfährst du, wie du loswirst, was dir nicht mehr guttut – und so wieder zur dir findest.

Fang mit deiner Wohnung

Schau dich mal in deiner Wohnung um: Wie viele Dinge brauchst du wirklich? Wie vieles findest du wunderschön? Wie viele deiner Kleidung passen und stehen dir tatsächlich?

Oft schleppen wir Sachen aus den verschiedensten Gründen mit uns herum, die nicht (mehr) zu uns passen – vielleicht hängen Erinnerung daran, vielleicht denken wir, dass wir sie doch noch einmal zu brauchen.

Wenn du frei und nachhaltig glücklich leben möchtest, dann lass’ jetzt alle diese „Ballast“ los: Spende, verkaufe oder verschenke ihn an Menschen, die deinen „Ballast“ brauchen. Denn du hast dich verändert und brauchst diese Dinge nicht (mehr). In diesem Moment ist den Leben so reich, weil du loslässt, was einfach nicht mehr zu dir gehört. Welch einen Raum für neue Möglichkeiten kannst du damit schaffen?

Mein Tipp: fang im Kleinen an!

Mit einer Schublade, einem Regal oder einer Ecke im Raum. Nimm dir vielleicht auch einen „Buddy“ dazu, der mit deinen Sachen keine „emotionale Bindung“ hat. Das kann das Entrümpeln erleichtern.

Überdenke deinen Lebensstil

Eigentlich ist die Umwelt für dich wichtig, aber du fährst gern Auto. Du weißt, dass manchen Hersteller unfair produzieren und bezahlen, kaufst aber trotzdem dort ein.  Der Müll bei dir zuhause nimmt immer mehr zu, obwohl du eigentlich bewusster einkaufen möchtest.

Manchmal haben wir innerlich schon ein Bewusstsein geschaffen, das wir äußerlich noch nicht in die Realität umsetzen können. Oft sind es Gewohnheiten, die uns vom nachhaltigen leben abhalten. Deshalb kann es sinnvoll sein, regelmäßig deinen Lebensstil zu hinterfragen: Wo handelst du gegen dein gutes (Ge-)Wissen? Welche Optionen gibt es, um das zu verändern?

Oftmals ist die Alternative ganz leicht: Ein Wechsel von deiner Bank zur nachhaltigen Bank wie z.B. die GLS Bank kann dafür sorgen, dass dein Geld nicht in Waffenhandel oder Kinderarbeit investiert wird. Manchmal ist die Veränderung aber langwieriger. Wer es gewöhnt ist, in Plastik verpackte Lebensmittel zu kaufen, wird eine Weile brauchen, um den Vorteil von un- oder umweltfreundlich verpackten Lebensmittelns zu erkennen. Aber egal wie lange es dauert – Hauptsache, du machst dich auf den Weg.

Entschlacke deinen Freundes- und Bekanntenkreis

Das klingt für dich vielleicht seltsam, aber ein großer Freundeskreis kann belastend sein. Natürlich sind Freunde unerlässlich und wunderbar.  Wenn aber aus einer Freundschaft ein sozialer Zwang wird und du einer Person lieber aus dem Weg gehst, wird es höchste Zeit, deinen Freundes- und Bekanntenkreis zu sortieren.

Welche Menschen machen dich glücklich, unterstützen und stärken dich, sind immer ehrlich zu dir? Alle anderen solltest du – langsam, aber sicher – aus deinem Leben entfernen.

Das hört sich berechnend an? Dann lade ich dich ein, in dich zu gehen und zu überlegen, wem es nützt, wenn du Zeit mit Menschen verbringst, die dich wütend, traurig, enttäuscht, befremdet oder gelangweilt zurücklassen oder Energieräuber sind. Na, was ist deine Erkenntnis? 

Mal ehrlich, nur, weil ihr euch früher mal mochtet, heißt es nicht, dass ihr ein Leben lang befreundet sein müsst. Jeder verändert sich und so kann es sein, dass eine Freundschaft auseinander geht, weil man sich in unterschiedliche Richtungen entwickelt hat. Dann heißt es: loslassen.

Aber bitte, sei feinfühlig und gehe respektvoll beim Ausmisten deines Freundes- und Bekanntenkreises vor. Jedoch sei konsequent. Wirst du eingeladen, dann lehne dankend aber klar ab. Möglicherweise wirst du merken, dass so mancher Bekannter ziemlich schnell aufhört, dich zu kontaktieren. Vielleicht ist er sogar froh, dass eure Freundschaft ein leises Ende gefunden hat.

Natürlich kannst du auch direkt und offen reden, indem du erklärst, warum du aktuell keinen Kontakt mehr möchtest. Das ist aber nur ratsam bei Menschen, mit denen du sehr gut befreundet warst. Ein solches Gespräch kann sogar zur Klärung von Meinungsverschiedenheiten oder Missverständnissen führen und so der Freundschaft neues Leben einhauchen. Dann hat das Loslassen Raum für Neues geschaffen und zu einem nachhaltigen und zufriedenen Leben verholfen.

Entrümpele deine Vergangenheit

Das kann eine sehr schwere, aber auch unglaublich befreienden Aufgabe sein. Räume deine Vergangenheit auf und aus. Wir alle haben dunkle Flecken in unserer Biografie: Vielleicht hast du eine Person angelogen, bei einer Prüfung geschummelt oder nie überwunden, dass dich deine heimliche Liebe hat abblitzen lassen. Jedes Mal, wenn dich etwas an diese Situation(en) erinnert, kommen unangenehme Gefühle hoch, die wir schnell beiseiteschieben.

Wie wäre es,  sich eine Situation nach der anderen vorzunehmen und noch mal genau zu reflektieren, was damals passiert ist und warum es so schlimm war/ist. Im nächsten Schritt kannst du analysieren, was eintreten muss, damit diese Situation geklärt wird. Hast du das Bedürfnis, dich bei jemandem zu entschuldigen oder reicht dir allein die Erkenntnis, warum du damals so verletzt warst? Kannst du Schlüsse für dein aktuelles Leben ziehen? Vielleicht ist Überwindung nötig, um die Sache zu lösen. Aber dadurch wirst du loszulassen und Vergangenes abschließen können. 

Loslassen kann ein Neuanfang bedeuten und so wertvoll sein. Vertraue auf dein Bauchgefühl und lasse dich auf alles ein, was sich für dich stimmig und gut anfühlt. Du wirst merken, wenn der Knoten geplatzt ist. Gefühle werden sich lösen, dein Herz wird sich nicht mehr so eingeengt fühlen und du wirst in Bezug auf „Altes“ keine unangenehmen, ungeklärten Gefühle mehr haben. Loslassen bedeutet Freiheit.  

Loslassen bedeutet aber auch ehrlich zu sich zu sein und zuzulassen, dass eine Veränderung stattfinden kann. Der erste Schritt zum Loslassen ist das Zulassen. 

Ich wünsche dir viele schön befreiende Momente auf deinem Weg in die Freiheit und freue mich, wenn du mir in den Kommentaren deine Erfahrungen mit uns teilst. Fällt dir Loslassen schwer?